Okt. 2023 | Wo baut ihr Beziehungen zu euren digitalen Zielgruppen auf? Web-Foren sind tot. Das Engagement auf Facebook, Instagram und Twitter schwindet. Schon mal was von Discord gehört?
19 Millionen aktive Communities tummeln sich dort. Es gibt Orte für Fußballfans, Formel-1-Enthusiasten, Hobbyköche, Karaoke-Abende oder Lesungen.
Warum wird Discord dennoch kaum von NGOs oder Unternehmen genutzt?
Discord-Gemeinschaften organisieren sich selbst
Discord-Communities sind demokratisch. Sie eignen sich nicht für langfristige Redaktionspläne. Doch dafür stiften sie ein Wir-Gefühl wie kaum ein anderes soziales Medium.
Ich erinnere mich an einen Discord-Event vor drei Jahren. Wir hatten eine junge EU-Aktivistin aus UK zu einem Vortrag eingeladen. Eine Schar von Brexiteers hatte davon Wind bekommen. Durch das Abspielen patriotischer Musik („Rule, Britannia!“) im Voice-Chat versuchten sie die Veranstaltung zu stören. Sofort ging ein digitaler Hilferuf an alle Admins raus. In 30 Sekunden hatten wir die Troublemaker gemutet 💪.
Mitgestaltung schafft Identifikation
Doch es braucht keine gemeinsam geschlagenen Schlachten, um eine Community entstehen zu lassen. Es genügt, die Menschen einzubeziehen.
Wenn ihr einen Event auf eurem Discord-Server plant, sagt nicht: Am 23. Oktober findet ein Pub-Quiz statt.
Sagt: „Was haltet ihr von einem Pub-Quiz? Oder noch besser: „Welche Events wünscht ihr euch?“
Gerade die gaming-affinen Zielgruppen sind kreativ und obendrein exzellente Teamplayer. Gemeinsam entwickelt ihr Ideen, mit denen sich alle identifizieren – und Communities, die leben.